Echter Binkelweizen
in traduzione, versione in inglese e in tedesco online
© Dr. Michael Immendörfer
Torna all'archivio > Binkelweizen ist eine eigenständige, alte Weizenart - Triticum aestivum ssp. Compactum - und wird auch Zwerg-, Berg- oder Pfahlbauweizen genannt. Binkelweizen ist in Europa bis ins Neolithicum zurückverfolgbar, im alpinen und voralpinen Raum wurde er noch bis zum 20. Jahrhundert sporadisch angebaut und dann durch Hochzuchtsorten vollständig verdrängt.
Die Echten (mit anderen Getreidearten nicht vermischten/gekreuzten) Binkelweizen sind mittellang und winterfest, die Ähre mit kleinen Körnern ist kurz und kompakt. Diese Kompaktähre, ob begrannt oder unbegrannt, ist ein wesentliches Merkmal aller Echten Binkelweizen einschließlich des begrannten Igelweizen.
Binkelweizen galten vor allem als eine Brotgetreideart bis in die Grenzgebiete des getreidemöglichen Anbaus in den Alpen. Das Stroh wurde bevorzugt für Flechtwaren verwendet.
Binkelweizen sind eher anspruchslosere Kulturlandsorten und stellen eine Bereicherung für die Fruchtfolge dar. Die Ansprüche an Klima und Anbau sind insgesamt niedriger, mit Wetterextremen wie Starkregen und -Wind kommt er erstaunlich gut zurecht.
Der Ertrag liegt bei ca. 20-25 dt/ha, während Hochzuchtweizen 2-3 fach ertragreicher ist.
Der Ablösungsprozess der alten Landsorten durch Zuchtsorten fand vor allem im Zeitraum 1870 – 1930 statt. Die systematischen Kreuzungs- und Anbauversuche der neugegründeten Landwirtschaftsschulen führten zu erheblichen Ertragssteigerungen und machten die alten Weizensorten wie den Binkelweizen in kurzer Zeit bedeutungslos.
Heute finden sich zahlreiche Varietäten des Binkelweizens nur noch in verschiedenen Genbanken sowie in Museumsgärten und staatlichen Erhaltungsprojekten. In sehr kleinem Maßstab angebaut werden noch die Sorten „Gelber Igel“ und „begrannter Tiroler Binkel“. Das Bäckerhaus Veit in Bempflingen hat in Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum Beuren den „Blauroter sammetige Binkel“, auch Samtrot genannt, rekultiviert. Das Bäckerhaus arbeitet mit Landwirten und einer Mühle zusammen und nach mehr als hundert Jahren wird mit dem erzeugten Binkel - Mehl wieder Brot gebacken.
https://www.slowfood.de/echter_binkelweizen
© Dr. Michael Immendörfer
Die Echten (mit anderen Getreidearten nicht vermischten/gekreuzten) Binkelweizen sind mittellang und winterfest, die Ähre mit kleinen Körnern ist kurz und kompakt. Diese Kompaktähre, ob begrannt oder unbegrannt, ist ein wesentliches Merkmal aller Echten Binkelweizen einschließlich des begrannten Igelweizen.
Binkelweizen galten vor allem als eine Brotgetreideart bis in die Grenzgebiete des getreidemöglichen Anbaus in den Alpen. Das Stroh wurde bevorzugt für Flechtwaren verwendet.
Binkelweizen sind eher anspruchslosere Kulturlandsorten und stellen eine Bereicherung für die Fruchtfolge dar. Die Ansprüche an Klima und Anbau sind insgesamt niedriger, mit Wetterextremen wie Starkregen und -Wind kommt er erstaunlich gut zurecht.
Der Ertrag liegt bei ca. 20-25 dt/ha, während Hochzuchtweizen 2-3 fach ertragreicher ist.
Der Ablösungsprozess der alten Landsorten durch Zuchtsorten fand vor allem im Zeitraum 1870 – 1930 statt. Die systematischen Kreuzungs- und Anbauversuche der neugegründeten Landwirtschaftsschulen führten zu erheblichen Ertragssteigerungen und machten die alten Weizensorten wie den Binkelweizen in kurzer Zeit bedeutungslos.
Heute finden sich zahlreiche Varietäten des Binkelweizens nur noch in verschiedenen Genbanken sowie in Museumsgärten und staatlichen Erhaltungsprojekten. In sehr kleinem Maßstab angebaut werden noch die Sorten „Gelber Igel“ und „begrannter Tiroler Binkel“. Das Bäckerhaus Veit in Bempflingen hat in Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum Beuren den „Blauroter sammetige Binkel“, auch Samtrot genannt, rekultiviert. Das Bäckerhaus arbeitet mit Landwirten und einer Mühle zusammen und nach mehr als hundert Jahren wird mit dem erzeugten Binkel - Mehl wieder Brot gebacken.
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© Dr. Michael Immendörfer